Den Wert automatisierter, digitalisierter Farbworkflows verstehen: Erkenntnisse von der Labelexpo Europe

Automatisierung, Digitalisierung und Datenerfassung waren die dominierenden Themen auf der diesjährigen Labelexpo Europe in Barcelona. Hersteller von Flexodruckmaschinen streben beispielsweise eine vollständig automatisierte Produktion an. Wie Andy Thomas in seinem Artikel in Labels and Labeling „Lights out?“ berichtete, gehören zu den Fortschritten digitale Zwillinge der Druckmaschinen zur Fernsteuerung, Auftragswechsel in Echtzeit, KI-gestützte Inspektionen und Robotik am Ende der Produktionslinie.

Am Stand von GSE bestätigten Etiketten- und Verpackungsdrucker – von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu multinationalen Konzernen – die Notwendigkeit eines automatisierten Farbmanagements und intelligenterer Methoden zur Erfassung, Nutzung und gemeinsamen Nutzung farbrelevanter Daten in ihren Organisationen.

Warum Automatisierung und Digitalisierung jetzt wichtig sind

Mehrere Faktoren machen Automatisierung, Digitalisierung und Datenerfassung heute in Verpackungs-Workflows unverzichtbar:

  • Fachkräftemangel: Wie in der gesamten Fertigungsindustrie fällt es auch der Druckbranche schwer, neue Talente zu gewinnen, während erfahrene Bediener in den Ruhestand gehen. Unternehmen müssen heute mit weniger Personal mehr erreichen.
  • Erwartungen am Arbeitsplatz: Jüngere Mitarbeitende wünschen sich saubere Arbeitsumgebungen und intuitive Werkzeuge, die monotone Aufgaben beseitigen und Raum für Tätigkeiten mit höherem Mehrwert schaffen.
  • Leistungsoptimierung: Da sich die Geschwindigkeit des Flexodrucks kaum noch erhöhen lässt, müssen Effizienzgewinne aus beschleunigten Prozessen stammen – was Warte- und Rüstzeiten verkürzt.
  • Transparenz in der Lieferkette: Druckereien müssen zunehmend Nachhaltigkeitskennzahlen wie den CO₂-Fußabdruck pro Auftrag vorlegen. Die Lebensmittelsicherheit verlangt bereits Rückverfolgbarkeit der Farbkomponenten. Automatisierte Berichterstattung ist hier entscheidend.
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit in der Produktion: Serviceorientierte Lieferketten sind auf Agilität angewiesen. Für Farben bedeutet das: Farbproduktion auf Abruf und sofortiger Zugriff auf Rezepturen.
  • Unvorhersehbare Verbrauchernachfrage: Softwarebasierte Analysen helfen, Lagerbestände und Produktionspläne an wechselnde Nachfragen anzupassen und Abfall zu reduzieren.

Automatisierte, digitale Workflows – bei denen Informationen sofort abgerufen, analysiert und genutzt werden können – geben Druckereien die notwendige Agilität, um wettbewerbsfähig zu bleiben und zu wachsen.

Wie Herr Thomas feststellte, entstehen die größten Effizienzgewinne durch die Integration von Prozessen in breitere Fabriknetzwerke. Doch wie viele Weiterverarbeiter und Lieferanten uns berichteten, sind Farbdaten nach wie vor schwer zugänglich.

Die Farbdatenlücke schließen

Diese Herausforderung ist besonders bei Sonderfarben ausgeprägt. Da diese Farben auf nicht-lineare Weise gemischt, verwendet, zurückgegeben und wiederverwendet werden, gelingt es ERP-Systemen oft nicht, sie korrekt zu verfolgen. Dadurch entstehen blinde Flecken, in denen wertvolle Daten über Farbverbrauch, Kosten und Verfügbarkeit isoliert bleiben.

Weiterverarbeiter setzen auf den Druck mit Sonderfarben als zuverlässige Methode zur Erzielung wiederholbarer Genauigkeit – daher ist die Beseitigung dieser blinden Flecken unerlässlich. Ein Teil des Problems kann gelöst werden, indem das Bewusstsein für die Möglichkeiten von Farbmanagement-Software geschärft wird – wie in diesem früheren Blog beschrieben. Dennoch ist die nahtlose Integration in umfassendere Workflows weiterhin eine laufende Aufgabe.

Idealerweise sollten Informationen zu Aufträgen, Rezepturen und Berichten auf Abruf – standort-, rollen- und abteilungsübergreifend – verfügbar sein, ohne dass Dateien manuell verwaltet, Daten gesucht oder erneut eingegeben werden müssen.

Bei GSE entwickeln wir weiterhin Lösungen, die Weiterverarbeitern tiefere Einblicke in ihre Farbprozesse ermöglichen und eine nahtlose Integration mit den Datensystemen von Partnern in der Wertschöpfungskette erlauben. Um dieses Ideal zu erreichen, ist jedoch eine stärkere Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette erforderlich. Wir rufen Druckmaschinenhersteller, MIS-Anbieter, Spezialisten für Prepress-Workflows, Entwickler von Farbformulierungssoftware und Farblieferanten dazu auf, gemeinsam mit uns daran zu arbeiten, die Farbdatenlücke zu schließen. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit im Verpackungsdruck in den kommenden Jahren zu stärken.

Teilen Sie Ihre Herausforderungen im Farbmanagement

Wie sind Ihre Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit Farben? Setzen Sie dieses wichtige Gespräch fort und schreiben Sie uns an info@gsedispensing.com!